2 mal ICSI - jeweils keine Eizellenteilung

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: sonjazeitler

Antworten
Benutzeravatar
Hippe
Rang1
Rang1
Beiträge: 447
Registriert: 05 Jul 2004 22:32

2 mal ICSI - jeweils keine Eizellenteilung

Beitrag von Hippe »

Hallo,

Wir haben inzwischen zwei ICSI hinter uns. Beim ersten mal war der Grossteil der Eizellen noch nicht reif genug - keine einzige hat sich geteilt. Beim zweiten waren mehr ca 15 Eizellen reif genug - wieder keine Eizellenteilung.
Unsere KiWu-Praxis hat keinen Rat mehr - höchstens ein dritter Versuch und da dann eine Polkörperuntersuchung bei den Eizellen machen um die Eizellen genauer zu überprüfen.

Was für Gründe kann es denn geben, das es zu keiner Befruchtung kommt? Kann man denn ausschliessen das es an den Spermien liegt (Grund für unsere ICSI ist das schlechte SG)?

Irgendwelche Vorschläge was man machen könnte?

Danke im Voraus.
Gruß,
Hippe
IVF-Labor
Rang1
Rang1
Beiträge: 418
Registriert: 12 Dez 2001 01:00

Beitrag von IVF-Labor »

Hallo!

das Ausbleiben einer Befruchtung trotz ICSI kann unterschiedliche Ursachen haben. Es kann an den Eizellen liegen. Es gibt das Phänomen, dass die Eizellen trotzdem sie das 1. Polkörperchen ausgestossen und damit eigentlich das für die Befruchtung richtige Stadium (Metapase II) erreicht haben, eine sog. zytoplasmatische Unreife aufweisen. Dies kann man den Eizellen nicht ansehen, es zeigt sich anhand der ausbleibenden Befruchtung. Es ließe sich auch an dem injizierten Spermium erkennen, wenn die Eizellen untersucht werden. Allerdings läßt sich dann nichts mehr retten. Überlegenswert ist auch, ob ein anderes Stimulationsprotkoll verwendet wird, z. B. anstelle von Gonal F Menogon, oder umgekehrt.
Eine andere Ursache für das Ausbleiben einer Befruchtung können die Spermien sein. Bei der ICSI mit Spermien aus dem Hodengewebe sind die Befruchtungsraten oft schlechter als mit Spermien aus dem Ejakulat. Dieses ist auch bei sehr schlechten Spermiogrammen nicht selten der Fall. Eine Möglichkeit hier wäre, sich die Spermien genauer anzusehen, die Morphologie z. B. elektronenmikroskopisch oder die Chromososmenverteilung mittels der sog. FISH (eine Methode, die auch für die Eizelluntersuchung im Rahmen der Polkörperdiagnostik verwendet wird).
All diese Methoden, die eher in den Bereich der Forschung gehören und nicht zum Routinespektrum eines IVF-Labors, helfen im besten Fall dabei, die Erfolgschancen für weitere Zyklen einzuschätzen.
In vielen Fällen verläuft ein weiterer Zyklus bei den betroffenen Patientinnen unauffällig, ohne Probleme. Vielleicht besprechen Sie noch einmal mit Ihren behandelnden Ärzten und Ihrem Labor, ob Variationen in der Stimulationsbehandlung möglich sind, die hoffen lassen, dass ein dritter Zyklus erfolgreich verläuft. Dafür wünsche Ich Ihnen alles Gute!
K. R.
Benutzeravatar
Hippe
Rang1
Rang1
Beiträge: 447
Registriert: 05 Jul 2004 22:32

Beitrag von Hippe »

Hallo Frau Rosenberg,
Herzlichen Dank für die Antwort.

Die KiWu-Praxis hatte schon beim zweiten Versuch umgestellt (von Puregon auf Menogon) was zu mehr und besseren Eizellen führte.
Also werden wir uns erst einmal an unseren Andrologen halten um die Spermien vieleicht zu verbessern. Wir waren diese Woche bei einem andern Andrologen - der hatte neue Ideen welche die Spermien vieleicht verbessern könnten (Testosteron + Tamoxifen). Wenn sich da was geändert hat dann werden wir wohl einen 3. Versuch mit Polkörperuntersuchung zur Beurteilung der Eizellen machen

Danke noch einmal.
Gruß,
Hippe
Antworten

Zurück zu „Fragen an die Biologin“