Verfasst: 29 Mai 2003 12:36
hab das im netz gefunden Ulla Schmidt und künstliche Befruchtung!Ist zwar etwas älter, aber ....
Interview vom:So. 7.10.2001 • 11:05
Auszug aus http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-int ... e/227.html
Ulla Schmidt, (SPD), Bundesgesundheitsministerin
Das Gespräch führte Gode Japs
Japs: Heute müssen die Kassen auch versicherungsfremde Leistungen finanzieren. Ich denke an künstliche Befruchtung oder an Mutterschaft, an Sterbegeld oder Haushaltshilfen. Warum lagern Sie diese Leistungen nicht raus aus der Verantwortung der Kassen?
Schmidt: Weil das eine schwierige Frage ist. Das einzige, was wirklich von dem, was Sie jetzt gesagt haben, versicherungsfremd wäre, ist die Frage 'Sterbegeld' - wenn man sich fragt, was die Beerdigung eigentlich mit Krankenkosten zu tun hat. Aber das Sterbegeld der Krankenkassen ist etwas, auf das traditionell die Menschen traditionell auch einen Anspruch haben. Wer nach 89 Mitglied einer Krankenkasse geworden ist, hat ja keinen Anspruch mehr da drauf; das ist ja mit der Reform praktisch schon ein auslaufendes Modell. Wenn ich das heute steuerfinanzieren müsste, wären es allein 1,6 Milliarden Mark in der gesetzlichen Krankenversicherung. Aber sagen Sie mir einen Grund, warum bei einer Steuerfinanzierung wir dann nicht auch für diejenigen finanzieren müssen, die zum Beispiel privat versichert sind oder gar nicht. Es gibt bei Steuerfinanzierung keinen Grund, dass das nur Mitgliedern einer Krankenkasse zugute käme. Und andere Dinge - Mutterschaftsgeld -, das ist eine Lohnersatzleistung. Man hat das 'Mutterschaftsgeld' genannt, weil man gesagt hat: Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber die Frauen dürfen nicht arbeiten. Das erhalten nur die Frauen, die berufstätig sind und die einen Lohnausfall haben. Und Haushaltshilfen, das ist eine Frage. Ansonsten müsste man die Menschen alle ins Krankenhaus einweisen; das ist wie häusliche Krankenpflege. Die ist kostengünstiger als die Versorgung in einem Krankenhaus. Insofern ist die Diskussion darum schwierig. Man muss sie führen und man muss gucken - zum Beispiel wie die beitragsfreie Versicherung beim Erziehungsurlaub; da muss man drüber reden. Da bin ich auch im Gespräch mit meiner Kollegin Frau Bergmann, ob das nicht etwa ist, wo wir aus dem Erziehungsgeld - aus diesem Topf - wirklich auch Beitragsleistungen in die gesetzliche Krankenversicherung geben. Das wäre eine Regelung, die man treffen könnte, dass man sagt: Jeder, der das bekommt und der dort beitragsfrei versichert ist, für den wird ein Beitrag abgeführt - wie wir das bei Arbeitslosen haben oder auch bei anderen. Und ansonsten ist das eine schwierige Frage.
Interview vom:So. 7.10.2001 • 11:05
Auszug aus http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-int ... e/227.html
Ulla Schmidt, (SPD), Bundesgesundheitsministerin
Das Gespräch führte Gode Japs
Japs: Heute müssen die Kassen auch versicherungsfremde Leistungen finanzieren. Ich denke an künstliche Befruchtung oder an Mutterschaft, an Sterbegeld oder Haushaltshilfen. Warum lagern Sie diese Leistungen nicht raus aus der Verantwortung der Kassen?
Schmidt: Weil das eine schwierige Frage ist. Das einzige, was wirklich von dem, was Sie jetzt gesagt haben, versicherungsfremd wäre, ist die Frage 'Sterbegeld' - wenn man sich fragt, was die Beerdigung eigentlich mit Krankenkosten zu tun hat. Aber das Sterbegeld der Krankenkassen ist etwas, auf das traditionell die Menschen traditionell auch einen Anspruch haben. Wer nach 89 Mitglied einer Krankenkasse geworden ist, hat ja keinen Anspruch mehr da drauf; das ist ja mit der Reform praktisch schon ein auslaufendes Modell. Wenn ich das heute steuerfinanzieren müsste, wären es allein 1,6 Milliarden Mark in der gesetzlichen Krankenversicherung. Aber sagen Sie mir einen Grund, warum bei einer Steuerfinanzierung wir dann nicht auch für diejenigen finanzieren müssen, die zum Beispiel privat versichert sind oder gar nicht. Es gibt bei Steuerfinanzierung keinen Grund, dass das nur Mitgliedern einer Krankenkasse zugute käme. Und andere Dinge - Mutterschaftsgeld -, das ist eine Lohnersatzleistung. Man hat das 'Mutterschaftsgeld' genannt, weil man gesagt hat: Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber die Frauen dürfen nicht arbeiten. Das erhalten nur die Frauen, die berufstätig sind und die einen Lohnausfall haben. Und Haushaltshilfen, das ist eine Frage. Ansonsten müsste man die Menschen alle ins Krankenhaus einweisen; das ist wie häusliche Krankenpflege. Die ist kostengünstiger als die Versorgung in einem Krankenhaus. Insofern ist die Diskussion darum schwierig. Man muss sie führen und man muss gucken - zum Beispiel wie die beitragsfreie Versicherung beim Erziehungsurlaub; da muss man drüber reden. Da bin ich auch im Gespräch mit meiner Kollegin Frau Bergmann, ob das nicht etwa ist, wo wir aus dem Erziehungsgeld - aus diesem Topf - wirklich auch Beitragsleistungen in die gesetzliche Krankenversicherung geben. Das wäre eine Regelung, die man treffen könnte, dass man sagt: Jeder, der das bekommt und der dort beitragsfrei versichert ist, für den wird ein Beitrag abgeführt - wie wir das bei Arbeitslosen haben oder auch bei anderen. Und ansonsten ist das eine schwierige Frage.