"Finanzielle Förderungen" des Familienministeriums

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Mondschaf, schön, daß Du das auch mal genauer unter die Lupe genommen hast. Ich finde das auch nicht der Wirklichkeit entsprechend, daß die Reproduktionsmediziner hier die Schuld haben sollen. Wir haben uns vorher mit diesem Thema nie beschäftigt. Wenn ich mal - selten - einen Beitrag zur IVF gesehen habe, dann habe ich das so aufgefaßt, daß es eben einige wenige Paare gibt, denen das hilft, ein Kind zu bekommen, was sonst nicht möglich wäre. Damit, daß diese Paare schon älter sein könnten und es einige Jahre früher evt. noch geklappt hätte, habe ich das nie im Zusammenhang gesehen. "Schuld" ist eigentlich die ganze gesellschaftliche Prägung. Ich erinnere mich, daß wir schon in der Schule immer darauf hingewiesen wurden, bloß aufzupassen, daß wir noch keine Kinder bekommen. Wir sollten uns nicht unsere Zukunft versauen, unsere Ausbildung / Studium müßten wir ohne Kinder abschließen. Das wäre nicht zu schaffen. Wenn ich tatsächlich eine Beziehung gehabt hätte, wäre ich dabei echt panisch geworden.

Ich habe mir mit Mitte 20 auch wenig Gedanken gemacht. Sicher auch deshalb, weil ich im persönlichen Umfeld so viele Beispiele kannte, wo das Kind so in den Dreißigern es kam. Und die hatten garantiert nicht alle KB machen lassen. Im Prinzip wußte ich von diesen ganzen Zusammenhängen, warum manche keine Kinder bekommen können, wieviele das sind, ... usw. so gut wie gar nichts.

Laissez faire war bei uns auch so eine Phase. Man sieht das doch am Anfang nicht so verbissen, was auch gut so ist. Irgendwann läßt man es einfach zu und denkt, irgendwann passiert es eben. Ich würde diesen Sachverhalt nicht als hinderlich betrachten, um zwischen gewollt und ungewollt kinderlos zu unterscheiden. Wenn man sich ernsthaft ein Kind wünscht, schlägt diese "Laissez faire - Phase" irgendwann um in ein ernsthaftes Problem, falls es denn nichts wird. Und die noch in dieser Phase sind, können keine Aussagen treffen, die einen Beitrag zu einer statistischen Erhebung zum Thema gewollte oder ungewollte Kinderlosigkeit liefern.

Ich fand auch, daß die Anzahl der Befragten recht gering war, zumal in dem Punkt eigentlich nur die Aussage der wenigen 41 - 50 - jährigen relevant war. Die 15 - 30 - jährigen konnten doch nur zu einem geringen Teil wissen, ob sie mal ungewollt kinderlos sein werden oder nicht, bei den Dreißigern wußten es garantiert auch noch nicht alle.

Schön der Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Krankheit und gesellschaftlichem Mißstand.

LG Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hallo Ihr beiden,

nur ganz kurz, ich bin schon wieder müüüde :D .

Birgit, das mit der Schuld kann man ja auch anders sehen. Sicher habe ich meiner freundlichen KK Kosten verursacht, die vielleicht vor ein paar Jahren nicht notwendig gewesen wären. Dafür habe ich aber auch lange ziemlich viel eingezahlt und wir haben als Doppelverdiener in der gesetzlichen KK jahrelang z.B. auch Familien unterstützt, bei denen vielleicht nur ein Partner dauerhaft arbeitet.
Von daher habe ich da persönlich nicht wirklich ein schlechtes Gewissen.

Leider halte ich aber auch für wahrscheinlich, dass viele so denken, selbst hier im Forum habe ich mal eine Abgrenzung gegenüber karrieregeilen Frauen gelesen, denen es halt erst zu spät einfällt.

Bezüglich der Stigmatisierung von Patienten gibt es ja auch immer noch das fiese Argument, dass eine (psysiologische) Krankheit ja "nur" psychisch ist.
Leider hast Du recht, hier werden zusehends die einzelnen Patientengruppen gegeneinander hetzen anstatt zu bedenken, dass man durch mehr Effizienz des Gesundheitswesens langfristig viel mehr sparen könnte als durch Streichungen, die letztlich im Verhältnis zu den Gesamtkosten doch nahezu irrelevant sind.

Das Argument der "Natürlichkeit" oder "unnatürlichkeit" sitzt so in einem drin. Ehrlich gesagt, war bei uns der Schock anfangs auch groß, auf so etwas "Unnatürliches" wie die Repromedizin zurückgreifen zu müssen. Im Nachhinein hat uns persönlich dieser Entscheidungsprozess sehr viel gebracht, weil wir in der seltenen Situation waren, bisher vorhandene Werte in Frage stellen zu müssen, um etwas zu erreichen (normalerweise konnten wir unsere Wünsche oder Ziele innerhalb unseres (mehr oder wie wir gesehen haben eher weniger kritisch hinterfragten) "Wertekatalogs" erreichen oder es fiel uns nicht schwer, darauf zu verzichten).
Dabei ist "natürlich" ja nun ein sehr fragwürdiger Begriff. Was ist schon natürlich? Sollten wir alle im Lendenschurz umherlaufen, die Männer jagen und die Frauen sammeln? Das ist doch sehr relativ. Auch Leute, die sich über die Repromedizin empören, haben nichts gegen Flugreisen oder Computer einzuwenden.
Neulich gab es im Spiegel einen Leserbrief, wo sich eine Dame über die unwürdige Behandlung der Embryonen in der Petrischale empörte. Was soll man dazu sagen... Nur weil etwas "natürlich" ist, muss es doch nicht gut sein. Das Prozedere in der Kiwu-Praxis ist sicher würdiger als der eine oder andere natürliche Zeugungsvorgang, aus dem, vielleicht ungewollt, ein Kind entsteht.
Mir hat jemand aus den USA erzählt, dass dort viel lockerer und selbstverständlicher mit dem Thema Repromedizin umgegangen wird. Aber wie man das hier erreichen könnte... :roll:

Rebella, jetzt bin ich ja erleichtert, dass Du auch findest, dass nicht eben viele Menschen befragt wurden. Ich habe ja von Statistik keine Ahnung.
Ich sah das Laissez faire nicht als Mangel. Es muss doch jedes Paar wissen, wie es mit dem Kinderwunsch umgeht. Dass wir gleich recht systematisch versucht haben, lag bei uns auch am Alter.
Du hast recht, das Thema mit dem Verhüten trägt auch dazu bei, dass sich viele erst spät für ein Kind entscheiden.
Genau, diejenigen, die erst in der Zukunft Kinder wollen oder Laissez faire betreiben, wissen noch nicht, ob es bei ihnen klappen wird.
Es werden schon etwas Äpfel mit Birnen verglichen in der Statistik, da verschiedene Zeitpunkte miteinander verglichen werden (Menschen haben (langfristig) Kinder oder sie wünschen sich (langfristig) in der Zukunft welche, wohingegen ungewollte Kinderlosigkeit eben bei vielen, wie Du schreibst, nur ein temporärer Zustand ist.).

Morgen fahren wir für 5 Tage in Urlaub :D :D :D , falls Ihr bis dahin verreist oder nicht mehr im Netz seid, wünsche ich Euch schon schöne Feiertage!
Ansonsten gibt es ja bestimmt wieder haufenweise interessante Artikel von Birgit zu lesen, wenn ich wieder da bin! :D :D :D

Liebe Grüße

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Birgit, da möchte ich aber Protest anmelden. Wenn es nach mir ginge, würde selbst zu verantwortendes Fehlverhalten, das zu Krankheiten führt / führen kann, in einem starken Maß an den Krankenversicherungsbeiträgen beteiligt werden. Es kann nämlich nicht sein, daß die Gemeinschaft für die Folgen von bewusstem Fehlverhalten aufkommt. Und das Thema Lungenkrebs ist da ein Paradebeispiel. 95% aller Lungenkrebsfälle sind durch Rauchen verursacht. Und die Raucher wissen heutzutage sehr wohl, daß ihr Verhalten Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Co hervorruft. Jeder Durchschnittsverdiener zahlt jährlich 500 Euro für die Behandlung solcher Folgeschäden, ganz selbstverständich ohne Protest und lebenslang. Das sind bei 40 Beitragsjahren 20.000 Euro. Zahlst Du das freiwillig, während genau dieses Geld für Deine Kinderwunschbehandlung gereicht hätte? Dieser Beitrag sollte von den Verursachern selbst bezahlt werden. Und das sind im o.g. Beispiel zweitrangig die Raucher selber, erstrangig die Zigarettenindustrie.

Ich bin dafür, daß diese Abgaben direkt beim Kauf gesundheitsschädlicher Produkte geleistet und an die Kassen abgeführt werden. Es müsste eine Liste von diesen Produkten erstellt werden, in der aufgeführt wird, in welchem Maß eben dieses Produkt beteiligt wird. Dann kann sich jeder direkt beim Kauf überlegen, ob ihm das die Sache wert ist. Die Krankenkassenbeiträge könnten so rapide sinken. Die Menschen würden allgemein gesünder werden, weil sie gesünderen Produkten beim Kauf den Vorrang geben würden. Das wäre mein Ideal einer Krankenversicherung. Auf der Produktliste sollten u.a. auch fruchtbarkeitsschädigende Stoffe stehen. Die Abgabe über die gesundheitsschädlichen Produkte würde dann auch ein Nachdenken über schuld und nicht schuld bei jedem einzelnen Patienten überflüssig machen.

Ob ?ältere? Frauen immer selbst schuld sind, daß es bei ihnen nicht mehr klappt? Das muß ja wohl bezweifelt werden. Bei meinem Modell hätten sie ohnehin über die Abgaben beim Kauf von fruchtbarkeitsschädigenden Produkten (Summationswirkung über mehr Jahre als z.B. bei 30-jährigen) ihren Anteil an der Finanzierung ihrer Behandlung geleistet. Man kann es doch aber nicht als Schuld bezeichnen, wenn die Lebensumstände bisher kein Kind ermöglichten.

Hallo Mondschaf, das mit der Natürlichkeit sehe ich auch so wie Du. Wir müssten in die Urgesellschaft zurückkehren, wenn wir nur noch natürliche Dinge tun wollten. Allerdings hatte ich am Anfang meiner Behandlung auch ein großes Problem mit den Medikamenten. Aber ohne sie hätten wir keinen Erfolg gehabt. Die meisten Medikamente heute sind unnatürlich und können Nebenwirkungen haben. Manche sind wesentlich ineffektiver als FSH und HCG. Deshalb nehmen wir sie trotzdem.

Einen schönen Urlaub wünsche ich Dir. Wir sind über die ganzen Feiertage zu Hause. Daher werden wir uns dann nächste Woche ganz bestimmt wieder lesen.

Liebe Grüße, Rebella
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Birgit~
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Beitrag von Birgit~ »

Hi Rebella u. Mondschaf,

für mich persönlich wäre es natürlich auch besser, wenn ich in eine Krankenkasse für

...normalgewichtige, fast nie Kranke, nichtrauchende, Nicht-Risikosportarten betreibende, monogam lebende ( keine Infektionsgefahren wie HPV, AIDS usw..), sich relativ vernünftig ernährende, nur Erstattung von Medikamente einer Positivliste wollende , usw ...

eintreten könnte... die es aber nicht gibt....

darum ging es mir aber nicht bei meinem Posting, sondern um den von mir wahrgenommenen gesellschaftlichen Trend zur Stigmatisierung von Menschen deren ungesundes ooder risikoreiches Verhalten mit zu Krankheit geführt hat - die betroffenen Leute brauchen unabhängig von individueller Schuld oder Verwortung Unterstützung der Solidargemeinschaft, oder soll man denen die Behandlung verweigern...

Bezüglich staatlicher Einflussnahme, insbesondere beim Rauchen, sehe ich das eher radikal, weil ich nicht verstehen kann, warum Tabakanbau subventioniert wird, überhaupt Zigarettenautomaten existieren, Rauchen am Arbeitsplatz ,trotz sonst gültiger Arbeitsschutzgesetze(MAK-werte) erlaubt ist und der Staat die Gewinne aus der Tabaksteuer nicht für gesellschaftlichen Folgen ( Arbeitsunfähigkeit/ Frühverrentung) und Gesundheitskosten durch Tabakkonsum verwendet..

Ein Unterscheiden zwischen individueller Betrachtung von Einzelschicksalen und der allgemeinen Kritik an selbstschädigendem, ungesundem Verhalten finde ich hierbei sehr wichtig.

Wenn ich lese, daß es nun eine " neue" Krankheit bei Kindern gibt, die früher nur wenige ältere Erwachsene hatten, " metabolisches Syndrom" -> schwerwiegende Störungen durch Über und Fehlernährung, wie hoher Blutdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen usw.., dann macht mich das wütend, ich sehe auch nicht ein, warum nur die Lebensmittelindustrie, die Gesellschaft daran Schuld sein soll.
Es kann nicht sein, daß heute Leute zwar Computer bedienen können, aber angeblich verlernt haben, welche Ernährung für ihre Kids halbwegs vernünftig ist , und wenn nicht, kann man bei der Oma nachfragen, die es anscheinend besser wusste ?

Vieles erscheint mir auch ungerecht, aber ich bin mir sicher, man kann nur schwer eine Grenze ziehen und aus menschlichen Gründen halte ich das für bedenklich:

Beispielsweise bei uns Kiwu-patienten gibt es einige, die biologisch gesehen zu spät mit der Familienplanung anfingen, wegen schlechter Eizellqualität nicht mehr ss werden, manche sind übergewichtig, was oft PCO mitverursacht und evtl. später SS-diabetes, manche haben unvorsichtig gelebt, sich eine Entzündung eingefangen, dadurch verschlossene Eileiter, manche sind durch Fehldiagnosen oder Fehlbehandlung kinderlos oder die Eltern haben den Leistenhoden der Söhne zu spät operieren lassen usw...
dennoch sehe ich all dies auch als schicksalhaft an und fände eine Kk- Berechng. hierbei total abwegig.

politisch - gesellschaftlich - medizinisch ist es sicher richtig nach Fehlentwicklungen und Ursachen zu suchen und gegenzusteuern, daß entbindet auch niemanden von seiner individuellen Verantwortung - auch nicht die Gesellschaft von solidarischem Verhalten gegenüber denen, die Hilfe brauchen.

LG Birgit
Ruxi
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Beitrag von Ruxi »

Hallo Mädels,

Ein paar Bemerkungen:

Insgesamt habt ihr ja alle Recht, aber man vergisst manchmal Sachen:

1. Die Kinder ernähren sich schlecht wegen der Familie. Die Industrie ist nicht schuld. Sie produziert, aber jeder muß sich selbst die Ernährung gestalten. Die einzige Industrie die ich schuld finde ist Tabak und Alkool. Wenn die nicht geben würden, dann würde man nicht saufen und rauchen. Getränke kann man schon am Lande selbstproduzieren, aber nur wenige tun das und nicht immer sind es starke Getränke.
Meiner Meinung nach ist das Familienleben heutzutage nicht richtig. Die Eltern müßen viele Stunden arbeiten, oft viel unterwegs und können nicht kochen. Die Kinder ihre Pizza oder Hamburger, Cola und Schokolade, Pasta. Dann werden sie dick.
Man kennt überhaupt nicht mehr Gerichte aus Gemüße die so lecker sind (bei uns kocht man so leckere Gerichte aus Gemüße!), Suppen aus Gemüße und nicht aus Beuteln usw.
Es ist einfach die automatisierte Familie. Ich weiß nicht was die Kinder im Kindergarten zu essen kriegen oder in Mensa.
Es kommt auch die psychische Belastung dazu die zu Naschen führt (ich spüre das bei mir) und dann greift man zu Schokolade und Süßigkeiten.
Das Leben hat sich automatisiert und hat für viele schon sehr früh kein Charm mehr: Familie so wie sie ist (die Eltern kaum eine Stunde am Abend zu treffen und dann müde und ohne Bock), Sex mit 13-14, Rauchen und Trinken genau so, im Fernseh nur Superstars und Models zu sehen die so mager sind ich weiß nicht wie sie nicht umfallen, keine Kirche, keine Gefühle nichts mehr.
Die Mode ist auch so das die Menschen(inklusive Kinder) hier fast nackt rumlaufen auch im Winter.
Ich sehe kaum jemanden mit Mütze, nicht zu erwähnen die Mädels mit kurze Blusen und Hosen (in der Taille) so dass sie Nierenentzündungen, Eileiterentzündungen kriegen können. Dann geht es zu IVF!
Ich dachte oft die Leute sind hier sehr sportlich und gesund, aber es ist trotzdem nicht zu fassen.
Die junge Menschen wollen sehr auf der Bühne und im Fernseh und Sport arbeiten (die bringen Geld und Ruhm!) und dann ist keine Zeit mehr für Familie und Kinder bis spät.

2. Das mit dem Alter der Frauen ist auch ein Problem. Ich bin auch nicht für Kinder spät kriegen, aber ich glaube auch nicht all diese Theorien sind richtig. Der DIR zeigt es werden Frauen schwanger und kriegen Kinder auch mit 40 und über. Jede Frau hat ihr Körper und ihre Hormone. manche kriegen Kinder über 40 J auch auf natürlichem Weg.
Das mit Kinder kriegen und auch arbeiten bleibt für mich ein Unsinn und weiter oben habe ich schon gesagt wie das auf die Kinder wirkt. Ich habe meine eigene Erfahrung auch.
Es tut mir Leid ich habe auch gesehen hier und überall ist langsam wie rebella sagt "Laisser-faire". Ich bin erschrocken was für Eltern überhaupt geben die nur Kinder kriegen und sich dann nicht mehr kümmern was sie lernen und ob, was sie arbeiten und ob, was sie alles tun. Die Kinder sind so frei und vieles kriegen sie nicht mehr mit im Leben (z.B Benehmen).Warum ausgerechnet diese Leute Kinder kriegn und andere nicht, konnte ich nie verstehen. So will es der liebe Gott einfach.
Na ja, es ist viel zu sagen, aber es hilft nicht. Die Welt ist so.
Wenn die Gesetze auch gegen Kinder sind, dann kann man eben nichts machen.
Wir sind leider alle in einem Topf nur beim Bezahlen an der KK. Umgekehrt wird es geteilt in Schlaue die alles kriegen und die anderen die nichts bekommen.

Tschüß,
Ruxi
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Birgit~
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Beitrag von Birgit~ »

Hi Ruxi,

zur Situation von Kindern gibt es eine ( von der Bild beauftragte ) Untersuchung des Allensbach-Instituts über die Situation v. Kindern in D:

Ergebnisse aus einem Zeitungsbericht ( Welt, 16.12) darüber habe ich zusammengefasst:

- Lebenszufriedenheit und Lebenssituation der Kinder hängen stark von der sozialen Stellung der Familie ab.
-Je nach Schichtzugehörigkeit fühlen sich die Kinder eher von der Gesellschaft gemocht oder abgelehnt.
-Auch bei der Erziehung ( körperliche Züchtigung, Fernsehkonsum..) Schule bestehen große Unterschiede.
-Die Mehrheit der Kinder möchte aber später eine eigene Familie gründen.
-Die Mehrheit der Kinder ( 72%) fühlt sich willkomen in der Erwachsenenwelt, auch wenn Väter mehr Zeit
haben sollten, je nachdem ob sie aus dem Osten oder West stammen, glauben sie mehr oder weniger an Gott.

Quelle:
http://www.axel-springer.de/inhalte/pre ... t_logo.pdf

LG Birgit


P.S.: In der neuen Zeit gibt es einen Leitartikel, der zufälligerweise genau das thematisiert, was wir oben angesprochen haben :-? :wink:

- > http://www.zeit.de/2003/52/Essay_Nolte
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

Ich finde aber schon dass Alkohol und TAbak stärker besteuert gehört. Es ist ja leider bürokratischer Aufwand KK Beiträge für Raucher und Eltern rauchender Kinder zu erhöhen.

Aber der STaat will gar nicht dass massiv weniger Leute rauchen. Denn er verdient super gut an der Tabaksteuer. Wenn der Preis so hoch wäre dass wirklich mal ein großer Teil der Raucher abspringt wäre das ein Verlust. Daher auch die Subventionen. Die in KB besser angelegt wären.

Wir müssen vielleicht auf einen Fonds für die 50 % und den 4. Versuch kämpfen.
Vor allem darauf aufmerksam machen dass die Unfruchtbarkeit zunimmt und das Problem Vergreisung immer schlimmer werden wird.
Liebe Grüße
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Birgit~
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Beitrag von Birgit~ »

Hallo Stella,

gegen eine hohe Besteuerung und gesetzliche Einschränkung des Rauchens habe ich überhaupt nichts, sondern befürworte das sehr, wie man eigentlich anhand meines Beitrags annehmen kann.(?)
Trotzdem habe ich für jeden an Krebs-durch-Rauchen erkrankten Mitleid , trotz Selberverursachung und bin dafür, ihn nach besten Wissen u. Möglichkeiten d. Medizin zu therapieren. ( habe keine Betroffenen in meinem Umfeld, aber mal ein Pflegepraktikum in der HNO gemacht)
Bezüglich staatlicher Einflussnahme, insbesondere beim Rauchen, sehe ich das eher radikal, weil ich nicht verstehen kann, warum Tabakanbau subventioniert wird, überhaupt Zigarettenautomaten existieren, Rauchen am Arbeitsplatz ,trotz sonst gültiger Arbeitsschutzgesetze(MAK-werte) erlaubt ist und der Staat die Gewinne aus der Tabaksteuer nicht für gesellschaftlichen Folgen ( Arbeitsunfähigkeit/ Frühverrentung) und Gesundheitskosten durch Tabakkonsum verwendet..
Beim Alkohol wird es wohl unausweichlich werden, wenn das Konsumverhalten sich leider immer mehr aus dem ursprünlich kulturell gewachsenen Kontext löst. Nämlich Alkohol in Form v. Wein oder Bier als ein besonderes Genussmittel zu betrachten, daß ein schönes Essen ergänzt, bei besonderen Anlässen getrunken wird und vor allem nicht mit Autofahren zu vereinbaren ist.

Selbst in meinem Weinanbaugebiet schreiben die Winzersöhne in ihrer Weinfest-info, daß sie am liebsten Mixgetränke wie Cola-Rotwein u. ähnliches trinken, anstatt z.B. Lieblingsrebsorten und Weine zu beschreiben.
Mit Limo-Mix- Bier gibt es eine ähnliche Entwicklung und auch bei diesen Limo-Spirituosen Alcopops. Wenn es nur noch um Überdeckung des Originalgeschmacks des Alkohols und Zudröhnen zum Spass geht ( inclusive Abgleiten in die Sucht) dann bin ich auch für eine höhere Alkoholsteuer und gesetzliche Verbote, obwohl ich dann auch draufzahlen müsste.

Politiker wollen sich die Tabakindustrie nicht vergraulen, im Gegenteil, man arbeitet gern :-? zusammen - gestern hat Renate Schmidt eine neue Studie – “der Generationenpakt“- gemeinsam mit dem Leiter des B.A.T – Freizeitforschunginstituts –vorgestellt. ( British American Tobacco = 2.größter Tabakkonzern der Welt ) , wie es gestern in den Nachrichten zu sehen war...

LG Birgit
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

Hallo Birgit,

ich meine ja nicht dass man kein Mitleid haben soll. Aber zur Prävention wäre höhere Steuer einfach sinnvoll.

Von uns wird verlangt, dass wir mit unserem Beiträgen all das mittragen (Folgekosten Rauchen, Alkohol, Alkohol am Steuer, Drogen, Risikosport). Ok, ich bin dazu bereit. ABER: dann soll man doch bitteschön auch solidarisch mittragen, wessen ich benötige, nämlich die KB, und die Sterilität die ich nicht verursacht habe als Krankheit anerkennen. Das ist es was uns alle aufregt. Wir sollen für die anderen aufkommen und selbst außen vor gelassen werden.

Und diese starken Alk-Limos gehören horrende besteuert! die versauen die ganze Jugend. Ich bin übrigens kein sturer Abstinenzler, sondern Rheingauer, mit ca. 200 Flaschen Wein im Keller und einer Spirituosensammlung wie in einer Bar. Wir genießen in Maßen, zu einem schönen Essen (bin außerdem gelernte Hotelfachfrau...)

Die Food Industry versaut die Menschen auch massiv. Ich hab selbst mal bei einer Zuliefer Firma gearbeitet (Stärke, Glucosesirupe, Zusatzstoffe). Ich mach alles selbst seitdem. Fertigfraß rühre ich nciht mehr an. Die ganzen Produkte "mit der Extraportion MIlch" und "Kinderpuddings" sind Gift, nur Fett und Zucker. Die müssten auch eine Sonderabgabe leisten für die Folgekosten. Und ihre Werbung ändern müssen, das ist alles unlauterer Wettbewerb.

Ich schweife ab, sorry.

Aus welcher Gegend bist Du eigentlich? Du schreibst immer so interessante Beiträge, mit Dir würde ich gern mal klönen!

Gruß
Liebe Grüße
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Beitrag von rebella67 »

Diese Studie "Der Generationenpakt" interessiert mich ja nun wieder. Daß Politiker und Tabakindustrie oft gemeinsame Sache machen, ist mir ja bekannt. Interessiere mich auch für dieses Thema. Und nun also auch Renate Schmidt, die gerade in meinem Visier steht. Liebe Birgit, ich habe gestern keine Nachrichten geguckt, hast Du für mich faule Informationen-Sucherin vielleicht gleich mal gerade wieder einen Link in Deinem Ärmel?

Ob nun Steuer oder Kassenabgabe, ich schrieb es ja, daß ich dafür bin, daß man direkt beim Einkauf jedes gefährlichen Stoffes gleich die Gebühren für die Folgekosten mit bezahlt. Im Übrigen habe ich noch viel mehr Mitleid mit den Passivrauchern. Die kriegen all diese Krankheiten, Lungenkrebs und Co. nämlich auch in höherem Maße.

Ich würde auch gern mitklönen, bin aber zu weit weg. Liebe Grüße, Rebella
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