ÄNDERUNG ICSI 1.7.2002 - MIT BRIEFEN UND UNTERSCHRIFTEN

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

So.. ich werde mich aus dem Thema jetzt komplett ausklinken. Ich bin seit heute wieder fest im Berufsleben und habe hier Unmengen an Arbeit zu erledigen, so dass ich nur noch ab und an ins Forum schauen werden. Sorry - aber da ich auch schon Abschied vom Kinderwunsch genommen habe, möchte ich meine wenige Freizeit, die ich jetzt noch haben werde, in Zukunft mehr mit meiner Familie verbringen und nicht mit dem Forum. Solltet Ihr konkrete Fragen haben, so stellt diese bitte per privater Nachricht an mich. Da kann ich dann gezielt antworten.

Ich wünsche Euch für die Zukunft alles Gute und dass Ihr Erfolg haben werdet mit Euren Aktionen.

Lieber Gruß
Iris
Kleine
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Beitrag von Kleine »

Liebe Iris,

für deine berufliche "Hotel"-Zukunft wünsche ich dir/euch von herzen alles Gute. toi-toi-toi und danke für die viele Zeit, die du im INteresse aller Betroffenen hier reingesteckt hast.


Zum Thema: Kassenleistung ab 01.07.2002:

Leider sind bei solchen aktuell brennenden Themen die Gemüter schnell erhitzt - das ist wohl nur allzu menschlich..

.. aber es führt dazu, dass ich jedenfalls nicht mehr durchsteige.

Gibt es einen Kommentar, der treffend und objektiv die Lage schildert? Dann gebt mir doch bitte mal nen Hinweis darauf.
Ansonsten bin ich morgen in meiner Klinik, die recht professionell arbeitet. Dort werde ich mich auch mal schlau machen.

Liebe Grüße

Andrea-M.



norosegarden
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Beitrag von norosegarden »

Hallo und guten Abend miteinander!!

Meine meinung habe ich unter

http://www.klein-putz.de/phpBB/viewtopi ... 8&start=20

geschrieben.

Da im deutschen Gesundheitswesen mittlerweile nur noch Gerichtsurteile wirken, sollte ein betroffener KiWu-Arzt/KiWu-Praxis/KiWu-Klinik einen Musterprozess über die Honorarhöhe für ICSI führen - der Bund der Repro-Mediziner wird ihn sicher unterstützen.

Liebe Grüße
norosegarden.
Sly
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Beitrag von Sly »

Hallo, habe ja heute morgen schon geschrieben, dass ich den BRZ wegen der ganzen Sache angemailt habe und prompt auch heute schon eine Rückantwort bekommen. Ich stelle mal meinen Brief, ebenso wie die Antwort von Frau Uszkoreit hier rein:

Hallo Frau Uszkoreit,
ich bin eine von vielen ICSI-Patientinnen und glücklicherweise nach meiner letzten ICSI im 5ten Monat schwanger mit Zwillingen. Ich bin jedoch weiterhin in einem Kinderwunschforum aktiv und dort geistert seit kurzem die Nachricht über die neuen, drastisch gekürzten Vergütungen für ICSI und andere Verfahren der künstlichen Befruchtung herum. Uns ist auch bekannt, dass fast alle dem BRZ angeschlossenen Reproduktionsmediziner bereit sind ihre Kassenzulassungen zurückzugeben. Das macht uns alle betroffen, denn zum einen befürchten viele von uns, dass durch die geringeren Vergütungen letztendlich die Qualität leidet und die schwarzen Schafe unter den Reproduktionsmedizinern (die es leider gibt, habe selbst solche Erfahrungen gemacht) nicht weniger werden. Zum anderen denken wir, dass sich die Reproduktionsmediziner damit ein Eigentor schießen, denn bei der Rückgabe der Kassenzulassungen sind IVF und ICSI wieder nur für Wohlhabende finanzierbar und wir Betroffene, die es sich nicht leisten können, stehen wieder ganz am Anfang, wie vor dem Urteil des BSG im letzten Jahr !!! Wir möchten daher für uns Betroffene und für bzw. mit den "ehrlichen" und korrekt arbeitenden Reproduktionsmediziner etwas unternehmen, damit es nicht zu den für den 1. Juli beschlossenen Maßnahmen der Krankenkassen kommt !! Uns ist nur nicht ganz klar wie wir dagegen vorgehen können und daher schreibe ich sie hiermit an, vielleicht haben Sie, H.Thaele oder andere Leute vom BRZ eine Idee wie wir gemeinsam gegen diese Ungerechtigkeit vorgehen können ? Sie erreichen mich unter ..... vielen Dank erstmal und auf eine gute Zusammenarbeit,...

Und hier die Antwort:
Liebe Frau.....,
vielen Dank für Ihre solidarische Mail.
Sie können versichert sein, dass wir jede Hilfe vonseiten der Betroffenen in Anspruch nehmen werden - wenn es hart auf hart kommt. Nun hoffen wir zunächst noch auf diplomatische Erfolge, was auch bedeutet, dass wir noch recht still sind. Wenn diese ausgeschöpft sind und ohne erwünschten Erfolg bleiben, dann wird man sicherlich eine härtere Gangart vorlegen müssen. Sobald dann die Strategie für uns klar ist, würde ich mich sehr gerne wieder an Sie wenden dürfen. Wir hören voneinander, Monika Uszkoreit, MA BRZ

Was meint ihr dazu ? Ich denke wir können ja mal was vorbereiten (Unterschriftslisten bzw. Briefe an PolitikerInnen), aber ansonsten vielleicht erstmal abwarten. Ich denke Frau Uszkoreit wird sich bei mir melden, sobald es Neuigkeiten gibt !

Grüße von Sly
Claude
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Beitrag von Claude »

Hallo Sly,
das war eine tolle Idee von dir! Ich denke, wenn die Mediziner sehen, dass wir bereit sind, mit ihnen gemeinsam etwas zu unternehmen, könnte sich eine Lösung finden lassen.
Liebe Grüße
Claude
Sly
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Beitrag von Sly »

P.S.: werde in den kommenden Wochen auch mal meine Doc befragen zu der ganzen Sache, er ist soviel ich weíß auch Mitglied im BRZ.

Iris, Dir wünsche ich für Deine berufliche Zukunft alles Gute und danke für das was Du für dieses Forum alles getan hast !!! Wäre schön wenn Du ab und an "vorbeischauen" würdest !!
Liebe Grüße von Sly
jocaste
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Beitrag von jocaste »

Hallo Ihr Lieben,

nachdem ich nun heute abend endlich dazu gekommen bin meine Gedanken etwas zu ordnen, will ich das ganze mal hier einstellen. Das ganze könnte man dan von allen als Brif oder wie auch immer an Politiker schicken, um hier eine möglichst breite Angriffsfläche zu haben. Sollte noch jemand was ändern, so können wir das gerne tun. Meine Gedankengänge sind sicher nichtimmer ganz unwirr.


hier nun der von mir formulierte Brief, lest ihn einfach mal durch und sagt eure Meinung dazu

CSI als EBM-Leistung



Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Erschrecken haben wir als Patientin und Patient von der Kostenfestsetzung zur ICSI-Behandlung gelesen.

Mit dem Urteil vom 03.April 2001 wurden die Kassen dazu verurteilt, die ICSI-Kosten bei bestimmten Indikationen zu übernehmen. Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Höhe der Kosten nicht festgestellt. In einem Papier des Bundesverbandes der Reproduktionsmediziner lasen wir nun, dass der Satz für die ICSI-Behandlung in den Kassenleistungskatalog aufgenommen wurde. Dieser wurde dort mit einem Punktwert von 28.610 (GOÄ-Ziffer 1194 „IF mit anschliessendem Embryotransfer einschliesslich ICSI) festgelegt. Dies Bedeutet, dass die von uns genannte Behandlung nur noch mit ungefähr der Hälfte des Wertes angesetzt wird, zu dem sie heute durchgeführt wird. Mit Erschrecken stellen wir nun fest, dass dieser Satz nicht die Kosten deckt, die anscheinend für eine ausreichende Versorgung und eine konsequente Überwachung, die nach dem bis dato seit dem Urteil vom BSG eingeführt wurde, nötig sind. Es ist in unseren Augen als Betroffene nicht nachzuvollziehen, dass hier durch einen viel zu niedrig angesetzten Kassensatz eine Sicherstellung der bestmöglichen und sichersten Überwachung während der Behandlung, wie sie uns nach den §§ 2 und 72 des SGB V gesetzlich zusteht nun unter diesen Vorraussetzungen nicht gewährleistet ist. Die vom Ausschuss festgesetzten Kosten sind für die Praxen nicht kostendeckend und daher sehen wir hier unser Anrecht auf eine Versorgung die nach dem anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnissen und dem Stand der medizinischen Forschung nicht gegeben. Dies würde in unseren Augen ganz entscheiden zu Lasten unserer Behandlung und damit nachfolgend auch zu Lasten unserer Gesundheit gehen.

Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist ein aufwändiges Verfahren und eine meist langwierige medizinische Behandlung, die nicht leichtfertig und ohne guten Grund von den Paaren in Anspruch genommen wird. Hier muss eine gute und durchgehende Betreuung aller Paare gewährleistet sein, welche die medizinische Indikation zur Behandlung haben. Es kann nicht im Sinne des Urteils vom BSG vom 03.April 2001 sein, dass hier aufgrund der Kostenentscheidung die Behandlung für Paare nicht oder nicht sach- und fachgerecht durchgeführt werden kann. Dies würde dann im Extremfall dazu führen, dass die Patientenpaare unter Umständen nicht das Ihnen gegebene Recht auf ein eigenes Kind erhalten, da die Behandlung aufgrund der Kostenzwänge in den Kliniken nicht durchgeführt werden kann.

Des weiteren sollte auch der Aspekt der Gefährdung der Patientinnen nicht ausser Acht gelassen werden. Zur Zeit wird die Behandlung lückenlos kontrolliert und so eine Gefährdung der Patientin (z.B. Aufgrund einer Überstimmulation der Eierstöcke, oder im Falle einer eingetretenen Schwangerschaft das Erkennen von evtl. Eileiter-Schwanger-schaften) in grösstmöglichem Masse ausgeschlossen. Sollte diese Kontrolle nicht oder nur unzureichend durchgeführt werden (und dazu wären nach unserer Auffassung nach der ab dem 01.07.2002 entstandenen Kostenlage die Praxen nicht mehr in der Lage, wir verweisen hier auch auf eine Mitteilung des Bundesverbandes der Reproduktionsmedizinischen Zentren Deutschlands e.V. vom 22.März 2002, die wir als Anlage beifügen)* so stellt dies eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit der Patientenpaare dar.


Es müsste natürlich noch ein Schlusssatz gefunden werden und den habe ich noch nicht so richtig, dass er einprägsam ist.


Liebe Grüsse noch



Liebe Grüße
Elke mit den Twins Caroline und Stefanie und der Ones Alexandra

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Hibiscus
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Beitrag von Hibiscus »

Hallo Elke und guten Morgen,

ein dickes Lob, das sieht doch schon sehr gut aus mit dem Brief.
Ein Schlußsatz ist mir auch noch nicht eingefallen.

Was hälst Du davon, wenn wir die Gefahren für die Patientinnen, körperlich wie seelisch, noch mehr in den Vordergrund rücken:
-Gefahr der Überstimulation
-Gefahr von Eileiterschwangerschaften
-Zysten werden vielleicht nicht mehr rechtzeitig und ausreichend erkannt, weil zu wenige US durchgeführt werden.
- Patienten fühlen sich nicht mehr richtig und ausreichend betreut, was meines Erachtens sehr wichtig ist um schwanger zu werden

Oder auch die nicht die ICSI betreffenden Einschränkungen bei Insemination etc. aufführen?

Mal sehen, was die Anderen sagen.

Liebe Grüße

Hibiscus
Sanne
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Beitrag von Sanne »

ah, da steht's ja, das Schnellchen verabschiedet sich aus beruflichen gründen :smile: und nicht aus frust, wie ich befürchtet hatte. wie schomma gesagt, wünsch ich dir alles, alles gute! du machst ein hotel auf??? :???: kannst mir ja bei gelegenheit mal mailen, wie es bei dir weitergeht.

hallo Elke, vielen dank für deinen brief! ich finde ihn prima, er enthält alles, was wir sagen wollen :smile:
mir ist nur eines aufgefallen, was nicht ganz korrekt ist:
"Dies würde dann im Extremfall dazu führen, dass die Patientenpaare unter Umständen nicht das Ihnen gegebene Recht auf ein eigenes Kind erhalten..."
--> es gibt kein recht auf ein kind, es gibt "nur" ein recht auf (kiwu-) behandlung. vielleicht kannst du das noch korrigieren!?

so, nun brauchen wir noch einen (zwei, drei...) adressaten... *grübel*

liebe grüsse von Sanne
Micha68
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Beitrag von Micha68 »

Hallo Elke, Sly und ihr anderen Mitstreiterinnen!

Ich traue mich heute auch mal aus meinem Dortmunder Ordner heraus, weil ihr alle so super fleißig ward und ich zumindest mal ein dickes Lob und ein gaaaaaaanz herzliches Dankeschön loswerden möchte!

Sly: Gut zu wissen, dass der BRZ nicht untätig bleiben wird und im Moment aber auch noch Hoffnung auf eine gutartige Lösung hat. Danke, dass du den Kontakt hergestellt hast und auch weiter als Kontaktperson zur Verfügung stehst.

Elke: Dein Brief ist klasse, ich würde auch gar nicht mehr viel dran rumdoktoren, sonst fällt jeder zweiten noch eine Verbesserung ein. Für den Schlusssatz kommt es drauf an, an wen der Brief geht. Für gesundheitspolitische Sprecher/innen der Fraktionen sowie Gesundheitsminister/innen des Bundes und der Länder sollte ein Apell, sich für unsere Belange einzusetzen stehen. Der Petitionsausschuss könnte gebeten werden die Sache zu prüfen. Ich hab sonst leider keine Idee an wen der Brief noch gehen könnte?? Falls ich einen Teil der Verschickung übernehmen soll oder Ansprechpartnerinnen in der Politik raussuchen soll, dann schick mir bitte eine private Nachricht, damit wir uns kurz schließen können.
Könnte der Brief gezeichnet werden mit einer Unterschrift im Namen des Klein-Putz-Forums und dann die Mitgliederzahl nennen?! Dann könnten wir uns Unterschriftenaktionen sparen! Ich weiß nicht, was da rechtlich ohne Probleme möglich ist. Im Zweifel Name drunter und Mitgliedschaft im Klein-Putz-Porum erwähnen und dann die Mitgliederzahl.

Ich bin heute nur noch bis Mittag im Forum und dann erst wieder Dienstag. Falls ich also was machen soll, bitte möglichst heute noch oder sonst erst nächste Woche. Aber ich glaub so brennend ist es eh noch nicht, oder?!

Liebe Grüße

Micha

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